Die Sandburg Amsterdam | von geheimnisvoll bis mix-used

Noch nie war es so lebhaft in dem ehemaligen Büro. Die Schüler der Amsterdam International Community School werden im Sand Castle ihre eigenen Burgen für ihr zukünftiges Leben bauen.

Objekt:       Amsterdam International Community School 2022-2023
Architekt:   Alberts & Van Huut
Verlegung:  Studio Mommersteeg
Produkte:   27 runde Teppiche in den Farben 523, 520, 538, 555, 571
Installation/Fertigstellung: 2023
Fotos:         Daria Scagliola

Das bekannte, umgangssprachlich auch Sandburg genannte, Schloss im Amsterdamer Südosten wurde Anfang der 1980er Jahre vom Architekturbüro Alberts & Van Huut in seinem charakteristischen organischen Stil entworfen. Das einzigartige Gebäude, das seit 2017 unter Denkmalschutz steht, hat sich von einer eher verschlossenen und geheimnisvollen ING-Zentrale in ein gemischt genutztes Gebäude verwandelt, das sich nach fast 40 Jahren endlich der Öffentlichkeit öffnet.

Alberts & Van Huut ist für die Renovierung des Gebäudes verantwortlich. Noch nie war es so lebhaft im ehemaligen Büro. Drei der zehn Türme beherbergen heute die Amsterdam International Community School (AICS), Teil der Bildungsstiftung Esprit Scholen. Studio Mommersteeg hat für die Schuleinrichtung ein bewusst zurückhaltendes und funktionales Design geschaffen, das die starke DNA des Gebäudes respektiert. Eine DNA, die mit ihrem unverwechselbaren Interieur perfekt zur Fantasiewelt der AICS-Schüler im Alter von 4 bis 19
Jahren passt.

Die spektakulärsten unteren drei Schichten der Türme bieten Platz für Gemeinschaftseinrichtungen, während in den oberen fünf Schichten Grund- und weiterführende Schulen untergebracht sind. Studio Mommersteeg hat alle Ebenen mit (teilweise revitalisierten) wiederverwendeten, neuen und maßgeschneiderten Möbeln ausgestattet. Angelehnt an den Nachhaltigkeitsgedanken der AICS war der wichtigste Schwerpunkt die Wiederverwendung von Möbeln, die zuvor an anderen AICS-Standorten genutzt wurden. Auch viele hochwertige Möbel von ING wurden wiederverwendet, wodurch einzigartige Elemente innerhalb der Schule
entstanden. Eine Herausforderung stellte der Denkmalschutz der Sandburg dar, der vorgab, dass
keinerlei Ausstattung das Gebäude berühren bzw. nichts befestigt werden durfte.

In den Entspannungsbereichen der Schüler werden weiche Formen und Materialien verwendet, in
den Arbeitsbereichen kommen gerade Formen zum Einsatz. In den sekundären Gemeinschaftsräumen arbeiten die Studierenden zusammen oder konzentrieren sich auf vorbereitende Arbeiten. Sechseckige Hocker, Ziermöbel, Teppiche und Pflanzgefäße wurden maßgeschneidert für die Gemeinschaftsräume designt. tretford hat eigens organische Formen nach Vorgabe der Architekten mit Kaschmir-Ziegenhaar und Schurwolle für das Objekt hergestellt.